Auf einem meiner Streifzüge durch die weiten des Internets stolpere ich im Dickicht des Informationsdschungels über eine News. Die Akademie Remscheid lädt zur digitalen Schnitzeljagd. Okay, die sind zwar nicht für ihre ausschweifenden Lan-Partys bekannt, aber in der Hoffnung auf keimfreien virtuellen Spaß, packe ich also mein übliches Survival Pack in Form meines Laptops, 2 Litern Cola Zero und 3 Tüten Chips ein und mache mich auf den Weg.
In der Akademie angekommen, der erste Schreck. Die anderen scheinen totale Noobs zu sein, haben alle ihre Rechner nicht eingepackt. H-a-l-l-o?! Wie wollt ihr denn wohl mitzocken? D-i-g-i-t-a-l-e Schnitzeljagd! Lol.
Dann kommt endlich der Admin rein. Wie alle Technik-Nerds ein Typ mit Bauch und Hosenträger. Hoffentlich hat der die W-Lan Logins dabei, komme nämlich nicht ins Netz. Okay, er erklärt erst mal die Rules. Wird wohl wie immer sein. Kill gibt 1 Punkt, Headeshot 2, am Rundenende kann man sich neue Waffen kaufen. Was macht der denn mit der Landkarte da?! Und was soll ich dabei haben? Festes Schuhwerk?! Alter, ich hab wohl meine Razor Copperhead 4.0 am Start. Damit snipe ich wie kein zweiter.
Moment mal, jetzt checke ich das: Real life ist das hier?! Geocaching?! Verdammt, die wollen wirklich raus in den Wald! Und was wollen die suchen? Cache? Okay, wer tut das nicht in Zeiten der weltweiten Finanzkrise. Aber im Wald? Und in ner Tupperdose? Naja, mitgefangen, mitgehangen und die Kursgebühr hab ich schließlich auch schon bezahlt.
Mit nem GPS-Empfänger geht’s raus und querfeldein auf die Suche nach verschlüsselten Koordinaten. Während ich mir Sorgen über akuten Zeckenbefall mache, löst die Restgruppe spannende Rechenaufgaben, die im Wald versteckt sind, um daraus Koordinaten zu erhalten, die uns zu noch mehr spannenden Rechenaufgaben und weiteren Koordinaten führen. Aber am Final wartet ja der Cache auf uns. Hoffentlich hat den noch keiner gelöscht. Naja, unser GPS sagt uns, dass wir nach 45 Minuten gehen und 1 Stunde stehen (Pädagogen diskutieren gerne, auch wenn der Kompass die Richtung unmissverständlich vorgibt) das Ziel erreicht haben. Jetzt nur noch schnell den Cache-Behälter gefunden. Komme mir vor, wie die Grenzpolizei. Allerdings stecken in deren Behältern meist wahlweise Drogen, Waffen aus russischen Militärrestbeständen oder illegale Einwanderer.
Und bei uns? Ne Filmdose! Mit nem Zettel drin auf dem man sich verewigen kann. DAS ist der Loot?! Dafür verpasse ich meinen Raid?! Lame! Nein danke, aber noch so eine digitale Schnitzeljagd und ich werde Vegetarier.
Mittwoch, 24. Juni 2009
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